Älteste Wappendarstellung der Familie von Massow als Siegel

4. Die Napoleonische Zeit und ihre Befreiungskriege

Schlacht bei Jena

1789 begann mit der Französischen Revolution wieder eine neue Zeit. Napoleon überzog Europa mit Krieg, und die preußíschen Truppen wurden im Oktober 1806 in der Schlacht von Jena und Auerstedt vernichtend geschlagen.

Goethe berichtet in seinen „Annalen“ von einem Essen am 3. Oktober 1806 beim Fürsten Hohenlohe, bei dem auch ein Obrist von Massow (Karl C 52) anwesend war20. Dieser kam nach der Schlacht in französische Kriegsgefangenschaft, wurde dann aber ausgewechselt und ging nach Schlesien. Dort war er Vizekommandeur der Festung Silberberg, die sich als einzige in Schlesien nicht den französischen Truppen ergab. Selbst die gegen Karl persönlich gerichtete Drohung des General Duroys, man wisse wo Massows Frau und Kinder seien und werde sie nach Frankreich bringen, wenn die Festung nicht übergeben werde, nützte nichts. Karl ließ seine Familie durch einen treuen Diener aus Woblanse in einer stürmischen Nacht übers Gebirge nach Böhmen in Sicherheit bringen und übergab die Festung nicht.

Eisernes Kreuz 1912, Russischer Wladimirorden
Eisernes Kreuz 1912, Russischer Wladimirorden

Mit dem Frieden von Tilsit wurde die Niederlage Preußens besiegelt. Napoleon forderte, dass ihm ein Hilfskorps für den Feldzug gegen Russland zur Verfügung gestellt wurde. Nach dem missglückten Russlandfeldzug verbündete sich Preußen mit Russland gegen Napoleon, und es kam 1812-1815 zu den Befreiungskriegen.

Ferdinand (C 47) nahm als preußischer Offizier notgedrungen am Russlandfeldzug teil, kämpfte später aber gegen Napoleon in der Schlacht von Waterloo. Dafür erhielt er, ebenso wie sein Bruder Heinrich (C 48), das damals als Orden gestiftete Eiserne Kreuz und den russischen Wladimirorden. In der Schlacht von Waterloo (Bellealliance) am 18. Juni 1815 wurde Napoleon endgültig geschlagen und auf die Insel St. Helena verbannt.

Aber nicht alle Offiziere beteiligten sich an Napoleons Russlandfeldzug. Valentin (A 129), der älteste Sohn des Obermarschalls, nahm 1809 Abschied aus preußischen Diensten, ging nach England und kämpfte in Spanien unter dem englischen Herzog Wellington gegen die Franzosen. Bei der Schlacht von Waterloo wurde er Verbindungsoffizier zwischen Wellington und dem preußischen General Blücher. 1852 nahm er als einer der drei offiziellen Gesandten des preußischen Königs an dem Staatsbegräbnis Wellingtons in England teil.

Eugen (B 116) trat nach der Niederlage Preußens in österreichische Dienste, blieb auch nach dem Ende des Krieges dort und wurde Oberkommissar der kaiserlich-königlichen Grenzwache. Auch seine Söhne standen als Offiziere in österreichischen Diensten. Eugens Bruder Wilhelm (B 117) ging zunächst auch und erhielt in der Schlacht von Waterloo auch das Eiserne Kreuz.

 

Familiengeschichte im Wandel der Zeiten

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