Alexanders Rede zum 2015 Familientag in Steinhöfel

Schloss Steinhöfel

Liebe Cousinen und Vettern,

als ich mir die Gedanken zu meinen wenigen offiziellen Worten auf unserem diesjährigen Familientag gemacht habe, saß ich gerade im Flieger von Vancouver nach Sydney, Australien und befand mich damit über dem Pazifischen Ozean, dem friedlichen Ozean, von dem wir natürlich wissen, dass er weiß Gott nicht immer so friedlich ist. Aber ich kam nicht umhin, im Hinblick auf das, was wir zur Zeit gerade in Europa erleben, an diejenigen zu denken, die verzweifelt nach Europa und Deutschland kommen, weil zumindest die meisten von Ihnen zu Hause einem grausamen und scheinbar nicht beendbaren Krieg ausgesetzt sind und die sich wie die meisten Menschen vor allem ein Leben in Frieden wünschen. Ich will jetzt nicht auf die großen Herausforderungen eingehen, die hinter der Lenkung dieses Stroms an Flüchtlingen steckt, die Zahlen sprechen für sich mit 800.000 Flüchtlingen, die für dieses Jahr in Deutschland erwartet werden. Ich will mich auch nicht zu einem Urteil über den einen anderen europäischen Staat versteigen. Ich möchte vielmehr einen Massowschen Aspekt in diese Betrachtung einbringen. Viele unserer Mütter und Väter bzw. Großmütter und Großväter haben nach dem Ende des Krieges auf schrecklichste Weise das Schicksal der Vertreibung respektive Flucht erleben müssen. Sie kamen mit dem wenigen, was sie mitnehmen konnten nach Westen, zwar auch Deutschland aber dennoch in Gegenden, die bereits die Heimat der ‚Ureinwohner‘ war. Und dieser Teil Deutschlands war mindestens genauso vom Krieg gezeichnet. Sie mussten verteilt und untergebracht werden und die ‚Ureinwohner‘ waren gezwungen zu teilen. Damals gab es noch keine IKEA-Fertig-Hausprovisorien. Der Begriff Nissenhütten stammt aus dieser Zeit, Wellblechhütten, in denen viel zu viele Menschen zusammenleben mussten und die Flöhe und anderes Ungeziefer kursierten. Kleine Nebenbemerkung: Als ich 1989 zu Boehringer Mannheim kam, standen auf dem Gelände noch 2 solcher Wellblechhütten, die der Produktion als Lagerort für wenig anspruchsvolles Gut diente und die den Spitznamen Nissenhütten trugen. Erst vor 2 Jahren sind sie einer räumlichen Umorganisation zum Opfer gefallen.

Ich möchte an uns Massows appelieren, dass wir uns dieser eigenen Vergangenheit erinnern und dass wir d.h. jeder für sich in seinem Herzen und auch in andere Weise die Solidarität mit diesen Menschen finden, die heute wie wir damals auf der Flucht vor Krieg und schrecken sind Der Krieg und die anschließende Vertreibung war sicherlich eine der größten Einschnitte für unsere Familie in ihrer damals fast 700 jährigen Geschichte. Durch die Vertreibung und natürlich auch das Durcheinander im westlichen Teil Deutschlands wurde die Familie ihrer ursprünglichen Heimat beraubt und musste sich buchstäblich erst einmal wieder finden. Es ist hauptsächlich Vetter Kurt zu verdanken, der die zersprengte Familie wieder zusammengesucht hat und damit den Grundstock für den heutigen Familienverband gelegt hat. Wir würden heute nicht zusammensitzen, wenn nicht Vetter Kurt die Vision gehabt hätte, dass die Massows einen sichtbaren Zusammenhalt wollen und brauchen. Dass wir uns gegenseitig kennen und treffen, gerade wo wir heute nicht mehr geballt in einer Gegend Deutschlands leben. Die Massows des 21.Jahrhunderts leben nicht nur über ganz Deutschland verteilt, sie leben längst außerhalb dessen Grenzen. Bereits in den 50ger Jahre sind Familienmitglieder ausgewandert. Die Massows hat es dabei nach Kanada gezogen, nicht nur 3 der Kinder von Vetter Joachim Demnitz und seiner Frau Gela, sondern auch Vetter Jürgen-Bogislav und seine Frau Cousine Maria. Und so ist es umso wichtiger, dass wir uns treffen, um so verfolgen zu können, wie es den einzelnen Familienmitgliedern so geht, was sie so treiben. Dazu gehört zu allererst, dass wir uns überhaupt kennen, dass wir neue Familienmitglieder begrüßen und vielleicht auch vorstellen. Ich möchte daher gerne auf eine Tradition zurückkommen, die es auf früheren Familientagen gab. Ich möchte heute Abend einige der Anwesenden besonders begrüßen. Sei es, dass sie erst kürzlich zur Familie gestoßen sind oder aus vielerlei Gründen zum ersten Mal oder seit langer Zeit wieder am Familientag teilnehmen.

I welcome first and formost Robert and Cathy from Niagara Falls, Canada. Robert is the son of Jürgen-Bogislav and Maria who live in Burlington, Ontario. Robert, would you please briefly tell us a little bit about your family and maybe what you are doing. Für diejenigen, die des Englischen nicht mächtig sind, werde ich es anschließend kurz auf deutsch zusammenfassen.

Ich begrüße Cousine Lydia, Ihren Mann Simon und ihren Sohn Lysander aus Dudweiler Lydia ist die Tochter von Vetter Jörg und Cousine Uschi. Lydia, Du warst als Kind auf Familientagen und ich freue mich, dass Du es jetzt wieder geschafft hast, dazu zu kommen – Herzlich Willkommen

Ich begrüße Cousine Nadine, frisch verheiratet mit Hans-Wedig. Liebe Nadine, Ute und ich haben Dich erst kürzlich als unsere Schwiegertochter in unsere Arme schließen dürfen, heute heiße ich Dich ganz herzlich im Kreise der Massowschen Familie willkommen.

Ich begrüße Vetter Robert und seine Partnerin Jana sowie ihren Sohn Theodor aus Leipzig Robert ist der jüngere Sohn von Vetter Eberhard und Cousine Petra aus Halle Ich heiße Euch Drei herzlich auf dem Familientag der Massows willkommen.

Ich möchte an dieser Stelle einige Grüße ausrichten, von Familienmitgliedern, die leider nicht kommen konnten.

Von Cousine Irmgard aus Stade, von Cousine Gisela aus Erkrath, von Vetter Fritz aus Heidelberg, der kurzfristig erkrankt ist, von Cousine Gabriele.

Liebe Cousinen und Vettern, Ihr seht unsere Familie wächst und gedeiht und hält weiter zusammen. In diesem Sinne bitte ich Euch jetzt zu erheben und mit mir gemeinsam mit unserem Wappenspruch auf das Wohl der Massowschen Familien anzustoßen.

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